Eugenia, das Hexenmädchen


Die sechsjährige Eugenia lebt in einer Welt voller Magie und Zauberei.

  Ihr größter Wunsch ist es, selbst eine Hexe zu werden. Das kann sie aber nur, wenn der Zirkel sie als Hexe anerkennt.

  Es gibt dabei jedoch ein Problem: Eugenia kann nicht zaubern!

  Und dann ist da noch ein Fluch, der auf ihrer Familie liegt.

  Wie kann Eugenia trotz alledem ihren Wunsch wahr werden lassen?

  Komm mit und begleite Eugenia auf ihrem Weg, eine waschechte Hexe zu werden!

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Leseprobe


"Ich dachte, wir wollten sie überreden, dass wir mit gucken dürfen?"

Lena grinste. "Ich habe eine viel bessere Idee!"

"Was denn?", fragte Eugenia vorsichtig.

"Wir gehen auf den Dachboden.", flüsterte ihre Freundin verschwörerisch. Eugenia fühlte sich allerdings nicht ganz wohl bei dem Gedanken. "Zu der Kiste? Ist es heute nicht zu dunkel da oben?"

Lena ging, ohne zu antworten nach oben, wo die Schlafzimmer waren, blieb im Flur vor einer Kommode stehen und holte aus einer Schublade zwei Taschenlampen heraus. Sie grinste.

Eugenia war immer noch nicht ganz wohl zumute. "Bist du dir sicher?"

Lena verdrehte die Augen. "Bist du nun eine Hexe, oder nicht?"

Eugenia drückte den Rücken durch. Natürlich war sie eine Hexe! Nur konnte sie noch nicht zaubern. Doch wenn sie ganz ehrlich war... neugierig war sie schon! Denn spannend war die Kiste mit dem Pentagramm drauf alle Mal!

"In Ordnung. Wo ist denn der Dachboden?"

Lena ging bis ans Ende des Flurs. Dort war eine schmale Treppe nach oben. Mutig ging Eugenia voran. Sie zog an der Tür und... "Abgeschlossen.", sagte sie enttäuscht. "Warte, lass mich mal vorbei!", bat Lena und drängelte sich an die Tür. Aus ihrer Hosentasche zog sie einen Schlüssel.

"Ich habe gesehen, wo Mama und Papa ihn verstecken."

Es dauerte ein wenig, aber dann war die Tür offen.

Vorsichtig betraten die Mädchen den Dachboden. Es war etwas schummrig, aber der Regen draußen hatte aufgehört und die Sonne schien durch das Dachfenster herein. Lena steckte den Schlüssel wieder in ihre Hosentasche.

Der Dachboden war staubig und wie Lena gesagt hatte, standen überall Kisten, alte Kommoden und Schränke. Hinten durch stand eine große Truhe mit einem schweren Deckel. Auf dem Deckel entdeckten die Mädchen das Pentagramm. Unschlüssig standen sie davor.

Der Staub wirbelte unhörbar umher, nur sichtbar im Sonnenlicht, das durchs schräge Dachfenster hereinfiel. Beinahe war es so, als wenn die Zeit erwartungsvoll die Luft angehalten hätte. Keines der Mädchen hätte genau sagen können warum, aber beide waren sich sicher: Das hier war ein besonderer Moment.

Sie tauschten einen Blick und nickten sich zu. Lena reichte Eugenia ihre Taschenlampe und versuchte, den schweren Deckel anzuheben. Sie stemmte sich mit aller Macht dagegen, aber er blieb zu. Dann fiel ihr das große Scharnier in der Mitte auf. Es war eines zum Aufklappen und man konnte ein großes, dickes Schloss davorhängen. Allerdings war da keins.

Lena griff nach dem Klappmechanismus und versuchte ihn zu öffnen.

Eugenia hielt die Luft an, dann schnappte der Verschluss geräuschvoll nach oben.

Lena sah ihre Freundin an. "Ich glaube, der Deckel ist zu schwer für mich alleine. Machen wir das zusammen?"

"Ja.", sagte die Hexe entschieden. Sie trat neben ihre Freundin und strich mit der Hand fast schon ehrfürchtig, aber auch neugierig, über das Holz des Deckels. Und über das Pentagramm. Sie zog die Stirn kraus.

"Ich glaube, die Kiste ist magisch. Oder war es zumindest mal."

"Wie kommst du darauf?", fragte Lena.

"Es fühlt sich ein wenig an wie Omas Zauberstab. Nur nicht mit so viel Magie."

"Ich habe ja gesagt, dass so ein Pentagramm zum Zaubern benutzt wird!", freute sich Lena.

"Ich frage mich, was da drin ist! Sehen wir nach?", wollte Eugenia wissen.

Lena nickte und hob mit Eugenia zusammen den Deckel hoch.